Aufführung der Theater-AG

183 11.07.2024 08:00:00 | CSS, K. Jendreyko
Gleich zwei Stücke auf einmal brachte die Theatertruppe „Carpe Noctem“ auf die Bühne: „Ein Sonntagspicknick und Das Gurkengeheimnis – Zwei Stücke aus Absurdistan“.

Theateraufführung Carpe Noctum – Ein Sonntagspicknick

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Picknick im Schützengraben und Gurkengeheimnisse: Aufführung der Theater-AG

Beim ersten der beiden Stücke handelte es sich um eine freie Interpretation der Antikriegs-Parabel „Picknick in Felde“ des spanischen Schriftstellers Fernando Arrabal aus dem Jahre 1952. Das zweite Stück war eine Eigenbearbeitung des Kurzkrimis „Gurke“ von Agatha Christie.

Das erste Stück nahm das Publikum mit in eine groteske Situation am Rande eines Kriegsschauplatzes: Der Soldat Zapo bekommt dort Sonntagsbesuch von seinen Eltern, die die Grauen des Krieges herunterspielen und zunächst den Sohn und später dessen ersten Gefangenen zum Sonntagspicknick auf dem Schlachtfeld laden. In den ironiegeladenen Dialogen kommt die gesamte Absurdität des Krieges zum Vorschein. Die Schaulust des unbeteiligten Bürgers sowie die Ahnungslosigkeit des an der Front dienenden Soldaten, der nicht sagen kann, warum eigentlich gekämpft wird, werden dabei genauso auf die Schippe genommen wie das Paradoxe am menschlichen Wesen an sich. So werden Kieselsteine in den Schuhen als Kriegsverbrechen deklariert, während Sanitäter blutdurstig  nach Toten und Verletzten suchen. Ein Charleston im Kugelhagel, vor dem sich die Protagonisten mit einem Regenschirm schützen, unterstützten den Charakter des Grotesken. Während der ironische Schlagabtausch zwischen den Figuren für einige Lacher sorgte, stimmte der Schluss eher nachdenklich: Ein Soldat in Uniform (Hannes Krause) betritt, musikalisch begleitet von Dire Straits‘ „Brothers in Arms“, das leichenübersäte Feld, auf dem zuvor das vergnügte Picknick stattfand, und stellt ernüchtert fest: „Es werden nie genug sein.“

Einen starken Kontrast hierzu bildete dann das zweite aufgeführte Stück, in dem es um einen Schriftsteller mit Schreibblockade (gespielt von Hans Rothfuß) ging, der durch einen mysteriösen Anruf unter Mordverdacht gerät und mit loriothafter Unbeholfenheit Opfer einer Betrügerbande wird, was ihm letztendlich die fehlende Inspiration zurückbringt.

Drei Monate lang, teilweise neben der Vorbereitung auf mündliche und schriftliche Abitur-Prüfungen, probten die Schülerinnen und Schüler für die Aufführung. Am Dienstag, den 9.07.2024 ging dann gleich zweimal der Vorhang auf, einmal am Nachmittag für die Mitschülerinnen und Mitschüler und am Abend für alle anderen Interessierten wie Eltern, Geschwister und Lehrkräfte. Trotz hoher Außentemperaturen von über 30 Grad füllten sich die Reihen in der Schul-Aula.

Wir danken den Schauspielerinnen und Schauspielern sowie der unermüdlichen Barbara Söcknick für Skript und Regie. Außerdem vielen Dank an die Hausmeister für ihren Einsatz beim Herrichten und Aufräumen der Aula sowie allen anderen Helferinnen und Helfern, die die Aufführung möglich gemacht haben!
 

Theateraufführung Carpe Noctum – Ein Sonntagspicknick

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Theateraufführung Carpe Noctum – Schlussapplaus

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